Türkeireise vom 26.11.2021
über Österreich, Ungarn, Serbien und Bulgarien
Heute Morgen erstmal Waschen im Waschsalon.
Danach Weiterfahrt 107 km in Richtung Kavala.
Dort Übernachtung auf einem Parkplatz neben einem Lokal.
Langer Spaziergang am weißen Sandstrand, fast menschenleer bei sonnigen 17 Grad.
Heute nur 6 Grad und Dauerregen, dazu stellenweise Gewitter :(
Wir liegen gut in der Zeit und kommen nach 130 km Fahrt gegen 14.00 Uhr bereits am Tagesziel an.
Doch dann ereilt uns das Pech :(
Diese Abfahrt in Richtung Strand hatte es wohl in sich.
Ich höre plötzlich Schleifgeräusche und sehe nach.
Das Reserverad hat sich gelöst und liegt unterm Wohnmobil. Es ist aber noch mit einem Drahtseil am Chassis befestigt und lässt sich nicht lösen.
Ich kann es zwar noch zur Seite herausziehen, bekomme es aber nicht frei.
Also rufe ich den ARCD an und man sagt mir Hilfe zu. Das war um 14.30 Uhr.
Die griechische Abteilung meldet sich, ich schildere noch einmal mein Problem und man bemüht sich um schnelle Hilfe.
Stunden um Stunden vergehen. Immer wieder habe ich mal Telefonkontakt mi den Griechen und auch mit der Zentrale in Deutschland, die regelmäßig nach dem Stand der Dinge fragt.
Gegen 19.00 Uhr bekomme ich dann gesagt, dass man im Umkreis von 200 km keine Werkstatt gefunden hat, die mir helfen könnte ( oder besser helfen möchte am Sonntag abend ).
Ich soll bleiben wo ich bin ( was auch sonst ? ), man versucht mir morgen früh so schnell wie möglich jemanden zu schicken.
Also übernachten wir heute mitten auf dem Weg zum Strand. Zum Glück will angesichts des schlechten Wetters ohnehin niemand dorthin.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
Um 09.00 Uhr noch immer nichts vom ARCD gehört. Ich frage nach. Man ist noch nicht weitergekommen :(
Also gehe ich in den nächsten Ort und versuche selbst, Hilfe zu bekommen.
In der Hauptstraße werde ich erstmal von einem aggressiven Straßenhund angebellt und angeknurrt. Ich versuche ihn zu ignorieren, da ich gelesen hatte, dass die griechischen Straßenhunde sehr
angriffslustig sein sollen.
Dann treffe ich auf einen Einheimischen. Er spricht englisch, seine Frau sogar ein wenig deutsch. Er bietet mir seine Hilfe an und wir fahren mit seinem Auto zu meinem Wohnmobil.
Zuvor aber kommt der blöde Straßenköter von hinten an und beißt mich ohne Grund und Vorwarnung ins Bein.
Das muss jetzt warten....
Mit Hilfe des Griechen gelingt es tatsächlich, das Rad loszubekommen. Ich befestige Rad und Drahtseil mit Zurrgurten am Fahrradträger und weiter geht die Fahrt Richtung Thessaloniki
Flughafen.
Zuvor suche ich aber im nächsten Ort einen Arzt auf.
Im gleichen Gebäude befindet sich die Polizei und so gehe ich zunächst nach dort, um den Vorfall gemäß Anwohnerrat anzuzeigen.
Die nette Kollegin macht die Sache aktenkundig, ändern wird sich dadurch aber vermutlich nichts.
Danach gehe ich zur Arztpraxis. Keine Patienten da und ich komme sofort dran. Die Arzthelferin reinigt die Wunde und der Doktor schreibt mir ein Rezept für die Apotheke.
Die ist auch gleich um die Ecke. Allerdings ziemlich eklig. Der Geruch von kaltem Rauch wabert überall herum und die Regale sind Nikotinvergilbt 🤢
Ich bekomme eine Tetanusspritze und Antibiotika zum Preis von 26,80 € und gehe damit zurück zum Arzt.
Dort verpasst mir die Arzthelferin die Spritze und ich werde wieder entlassen, ohne etwas zahlen zu müssen.
Die griechischen Autobahnen sind mautpflichtig.
Es sind zwar nur kleine Beträge, aber dafür viele Mautstationen, so dass es sich trotzdem zu einer netten Summe addiert.
Andere Urlauber haben mir erzählt, dass die Mautgebühren in Richtung Pelepones noch wesentlich teurer werden.
Die Maut berechnet sich übrigens nicht etwa nach Gewicht, sondern nach Höhe des Fahrzeugs.
Der Sinn dieser Regelung hat sich mir nicht erschlossen. Jedenfalls zahlt man ab 2,70 m Fahrzeughöhe wesentlich mehr Maut.
Freundlicherweise bekam ich bisher immer trotz 2,85 m den Pkw-Tarif.
In Thessaloniki fuhr ich zunächst zu Zampanidis-Campingbedarf.
Die Firma liegt unmittelbar beim Flughafen, also für meine Pläne sehr günstig.
Dort konnte ich meine leere deutsche Gasflasche umtauschen. Ich glaube, es ist der einzige Ort in Griechenland, wo dies möglich ist.
Jedenfalls habe ich für 25.- € jetzt wieder vorgesorgt. Außerdem bot man mir eine kostenlose Ver- und Entsorgung des Wohnmobils an.
Danach ging es weiter zum Flughafen. Ich sollte ja heute noch Besuch bekommen 😀
Und da ist sie.....
3 Monate nicht gesehen 🥰
Jetzt fahren wir die restlichen 80 Kilometer bis zur Pension.
Leider ist es kalt und regnet in Strömen :(
Abends noch ein Luxuseinkauf bei LIDL und dann Brot, äh... Bier und Spiele.