Bis zum Nachmittag blieb ich noch am Sülüklü-Strand

( Blutegelstrand ).

Das Wetter war schön. Sonne und fast kein Wind.

Dann entschloss ich mich, zurück zu fahren in den kleinen Ort,

in dem mich die Türkin vorgestern eingeladen hatte.

Ich glaube, die Beiden freuten sich wirklich über meinen Besuch.
Ich wurde herzlich aufgenommen und es gab erstmal Kaffee und Gebäck. Später Abendbrot mit selbst gemachtem Brot, Butter, Käse und Oliven. Alles Bio :)

Kuno erzählt gerne aus seinem bewegten Leben. Wir saßen meist still daneben und lauschten.

Er ist diplomierter Maschinenbauingenieur und fuhr früher 9 Jahre auf einem Handelsschiff als 1. Bordingenieur fast um die ganze Welt, hauptsächlich Afrika.

Dann arbeitete er 12 Jahre als Geschäftsführer bei einer Maschinenbaufirma in Südafrika.

Später gründete er seine eigene Hydraulikfirma und scheint hier sehr erfolgreich gewesen zu sein mit Verkäufen in die ganze Welt.

Die Firma verkaufte er später wieder, um sich zur Ruhe zu setzen. Der Erlös war 7-stellig.

Er spricht mehrere Sprachen, darunter Africaans und Zulu.
Nur mit dem türkischen hat er es nicht so. Dafür spricht seine Frau aber auch schlecht deutsch :):)
Immerhin halten es die Beiden schon seit 20 Jahren miteinander aus und er hat auch keine Probleme damit uns von seinen Bettgeschichten mit schwarzen südafrikanischen Frauen während seiner Schiffszeit zu erzählen :)

Ansonsten ist er etwas altmodisch. Ein deutscher Mittelstandsunternehmer aus den 60er eben. Es wird noch alles händisch in Büchern aufgezeichnet, kein Interesse an Internet. Und er legt Wert auf alte deutsche Höflichkeitsformen.

Jedenfalls verabschiede ich mich nach nur einem Efes zur Nachtruhe, mein Hund braucht mich, weil er schon so lange alleine war.
Meine Ohren schmerzen ein wenig :)